Begende der Lust
Der CasualClub ist ein Casual Portal, das vor allem im Ausland gröĂere Beliebtheit genieĂt. Der Schweizer Anbieter ist vor allem in unseren NachbarlĂ€ndern Italien, Frankreich und in Spanien aktiv. Diskretion wird hier groĂ geschrieben. Es gibt als nicht zahlendes Mitglied praktisch keine Möglichkeit, auch nur irgendetwas ĂŒber die vorgeschlagenen Profile in Erfahrung zu bringen. Was AnonymitĂ€t angeht ist das sicher sinnvoll, nur was fĂ€ngt man in der Praxis mit einem komplett anonymisierten Profil an? Jedenfalls wird hier auch mit KontaktvorschlĂ€gen gearbeitet anstatt eine Suchfunktion einzusetzen. Die Anzahl der VorschlĂ€ge hĂ€lt sich allerdings stark in Grenzen.
Zahlen
Nachdem wir nun einige Portale unter die Lupe genommen haben, ĂŒber die zahlenmĂ€Ăig fast nichts in Erfahrung zu bringen war, ist es eine willkommene Abwechslung, wieder einmal einen Anbieter testen zu dĂŒrfen, ĂŒber den auch einiges bekannt ist. International hat die Mitgliederdatenbank eine ganz ansehnliche GröĂe. Ăber 4,5 Millionen Nutzer gibt es insgesamt. Innerhalb Deutschland sind davon aber nur etwa 100.000 angemeldet. Von diesen wiederum sind etwa 20.000 zahlende Mitglieder, also Nutzer, die auch kommunizieren können. Damit gehört der Casual Club zumindest hierzulande eher zu den kleinen Diensten.
Ăber die Geschlechterverteilung findet man direkt auf der Startseite Auskunft. Da es sich unter anderem um ein Seitensprungportal handelt, wird nicht nur zwischen Mann und Frau, sondern auch noch jeweils unterschieden, ob Single oder Vergeben:
- Frauen Single: 15%
- Frauen Vergeben: 32%
- MĂ€nner Single: 19%
- MĂ€nner Vergeben: 34%
Vergebene MĂ€nner und Frauen sind anteilsmĂ€Ăig also fast gleichauf. Insgesamt ergibt dies einen Frauenanteil von 47% und entsprechend einen MĂ€nneranteil von 53%. Das VerhĂ€ltnis zwischen MĂ€nnlein und Weiblein ist also nahezu ausgeglichen.
Webauftritt
Obwohl die Seite erst Anfang 2011 an den Start ging und damit noch gar nicht so alt ist, lĂ€sst die Gestaltung etwas anderes vermuten. Diese suggeriert eher, dass es sich um eine ĂŒber 10 Jahre alte Webseite handelt, die schon lange nicht mehr aktualisiert wurde. Sprich technisch und gestalterisch ist die Plattform eher mit Retrolook zu umschreiben.
Der Mitgliederbereich ist ganz akzeptabel umgesetzt, mehr aber auch nicht. Die Gestaltung ist schon leicht eingestaubt, aber zumindest findet man sich ganz gut zurecht. Die Diskretion ist hier wie gesagt ein ganz groĂes Anliegen des Betreibers. Jedes Mitglied hat nicht einmal ein Pseudonym, sondern lediglich eine Chiffre Nr., wie man dies auch beispielsweise von Partnervermittlungen kennt. Interessant ist, dass die Diskretion so weit geht, dass ein fremdes Profil praktisch komplett anonymisiert ist. Bei den vorgeschlagenen Damen erhielten wir lediglich den Kontaktcode und das Alter. Lustigerweise ist sogar das Geschlecht anonymisiert. Möchte man mehr erfahren, muss man VIP Mitglied werden.
AuĂerdem bekommt man nur eine sehr begrenzte Anzahl von KontaktvorschlĂ€gen. Nicht einmal 10 StĂŒck pro Woche. Das ist natĂŒrlich nicht sonderlich viel. Eine Aussage ĂŒber den Fakeanteil lĂ€sst sich daher kaum treffen. Die Frage ist, ob dies gewollt ist.
Kosten
Wie gesagt, möchte man ĂŒberhaupt etwas ĂŒber die vorgeschlagenen Profile erfahren, kommt man um eine kostenpflichtige VIP Mitgliedschaft nicht herum. Die Kosten hierfĂŒr liegen etwa im Durchschnitt.
- 1 Woche: 4,99 ⏠einmalig
- 12 Monate: 22 ⏠/ mtl.
- 6 Monate: 33 ⏠/ mtl.
- 3 Monate: 44 ⏠/ mtl.
Durch die sehr maue Ausbeute bei den Leistungen sind diese Kosten aber kaum gerechtfertigt.
Erfahrungen
Durch die hohe Diskretion ist der Casual Club sehr undurchsichtig. Ăber die KontaktvorschlĂ€ge, die man in sehr begrenzter Anzahl erhĂ€lt, erfĂ€hrt man vor eine kostenpflichtigen VIP Mitgliedschaft praktisch gar nichts. Man kauft hier also die Katze im Sack. Die Optik und die Technik haut einen auch nicht gerade vom Hocker. Obwohl die Kosten etwa im Branchendurchschnitt liegen, sind diese deutlich zu hoch angesetzt, da der zukĂŒnftige Kunde ein zu groĂes Risiko eingehen muss, da er vor dem Kauf praktisch ĂŒberhaupt nicht weiĂ, was einen erwartet. Eine Empfehlung können wir unter diesen UmstĂ€nden natĂŒrlich nicht aussprechen. Bei unseren Testsiegern weiĂ man zuvor genau, was einen erwartet. Das Streben nach Diskretion in allen Ehren, aber aus Nutzersicht wĂ€re hier mehr Transparenz angebracht.
Kurzfassung
Sehr diskret, auf Kosten des Nutzens.