Das Leben ist kurz. Gönn’ Dir eine Affäre.
Global gesehen ist Ashleymadison.com eines der größten Seitensprung-Portale überhaupt. Hier in Deutschland führt die Seite noch eher ein Schattendasein neben den hierzulande etablierten Plattformen. Da Seitensprung das große Thema ist, besteht die Zielgruppe vor allem aus gebundenen Männer und Frauen, das heißt Menschen, die sich in einer Ehe oder zumindest einer festen Partnerschaft befinden, gemäß dem offiziellen Motto und Slogan “Das Leben ist kurz, gönn dir eine Affäre”. Die Gründung des Dienstes war im Jahr 2001. Vor allem der internationale Erfolg ist wohl dafür verantwortlich, dass sich Ashley Madison schon so lange auf dem Markt halten kann. Der deutsche Dating Markt wäre dafür nicht genug.
Zahlen
Über den gesamten Globus verteilt sind über 25 Millionen Gebundene bei dieser Plattform angemeldet. In Deutschland sind es immerhin auch 450.000. Das ist eine ganze Menge. Da die Preisstruktur allerdings sehr eigen ist, um es sehr wohlwollend zu umschreiben, entscheiden sich nur wenige für eine bezahlte Mitgliedschaft. Das heißt viele der Mitglieder können den Dienst ohnehin nur sehr eingeschränkt nutzen. Ein großer Teil der Nutzer ist außerdem männlich. Die Herren nehmen etwa einen Anteil von 70% ein. Das heißt viele Männer müssen um die Gunst von wenigen Frauen konkurrieren. Dass dies für eine schlechte Atmosphäre sorgt, weiß jeder, der sich schon einmal auf einer Dating Seite mit einer entsprechenden Verteilung aufgehalten hat. Normalerweise sind besonders kostenlose Datingportale davon betroffen. Der niedrige Frauenanteil von 30% liegt vermutlich auch mit daran, dass Frauen hier im Gegensatz zu vielen anderen Casual Dating Portalen keinen besonderen Anreiz haben. Während bei anderen Portalen oft Frauen einen kostenlosen Zugang bekommen (ob man das nun fair findet oder nicht), sorgt dafür, dass der Anteil von Frauen und Männern sich etwa die Waage hält oder teilweise die Frauenquote sogar höher ist. Hier bezahlen Männlein und Weiblein gleich viel, was zwar ausgesprochen fair ist, aber in der Praxis wohl zu solch einer Mann-Frau-Verteilung führt.
Bedingt durch die Ausrichtung auf gebundene Menschen ist die Altersverteilung entsprechend etwas höher angesiedelt als üblicherweise. Die meisten Mitglieder sind über 25. Die Spanne reicht bis in die 50er hinein. Wirklich ernsthafte Beziehungen sind in diesen Altersklassen weitaus üblicher, als dies noch im jugendlichen Alter der Fall ist, so hat es zumindest den Anschein.
Webauftritt
Die Startseite ist in dem berühmten bzw. in dem für Ashley Madison typischen Pinkton gehalten. Die grelle Farbe ist sicherlich Geschmackssache, aber die Startseite kann zumindest als gestalterisch solide eingeschätzt werden. Bei der Anmeldung werden die notwendigen Daten abgefragt, die sich anschließend auf dem eigenen Profil wiederfinden. Die Anmeldung ist relativ unkompliziert und schnell. Die Bedienung des Mitgliederbereichs ist einfach und übersichtlich gehalten, sodass man sich von Anfang an recht gut zurechtfinden kann. Das war es dann allerdings auch schon auf der Habenseite.
Leider gibt es unter den Mitgliedern reichlich “echte” Fake-Profile und Animateure. Letztere zur Erklärung sind vom Betreiber bewusst eingesetzte Profile, die der “Unterhaltung” der echten Mitglieder dienen. Dass sich die Nutzer in aller Regel nicht wegen der Unterhaltung anmelden, sondern weil sie echte Menschen kennenlernen und auch treffen möchten, wird bei der Rechtfertigung des Einsatzes von Animateuren gerne mal ignoriert. Das drückt natürlich entscheidend auf den Mehrwert für den Nutzer, wenn man hier Geld ausgibt, um Leute für einen Seitensprung zu finden, dann aber überwiegend auf Fakes und diese Animateure trifft. Damit wären wir auch schon beim nächsten großen Manko:
Kosten
Die Kosten stehen leider in keinem für uns erkennbaren Zusammenhang mit dem gebotenen Dienst. Es gibt hier kein Flatrate-Abo, mit dem man den Dienst uneingeschränkt nutzen kann. Stattdessen können verschiedene Credit-Pakete erworben werden, die man dann bei der Nutzung verbraucht. Das günstigste Paket kostet 79,- €. Es gibt noch einen sogenannten “Champion-Status”, der knappe 30 € im Monat kostet. Was dieser genau bringt bzw. ob dies doch das klassische Flatrate-Abo ist, ist uns nicht ganz klar. In Anbetracht der vergleichsweise niedrigen Kosten ist dies aber eher unwahrscheinlich. Es gibt außerdem noch ein 500 Credits Paket für 199 € und ein 1.000er Paket für stolze 349 €. Möchte man die App nutzen, kostet dies auch nochmal einmalig 29 €. Es handelt sich hier also um einen ganz schön teuren Spaß, das kann man wohl ohne Übertreibung behaupten. Wir wissen nicht wie die Preisstruktur in anderen Ländern aussieht, aber wenn diese weltweit gleich oder ähnlich ist, ist der weltweite Erfolg unter Berücksichtigung dieser Kosten nicht ganz nachvollziehbar. Der Nutzen für den User hält sich zumindest in Deutschland nämlich unserer Meinung nach stark in Grenzen.
Erfahrungen
Mit fast einer halben Million Mitglieder in Deutschland ist eigentlich genug los, um potentiell interessant zu sein. Bei näherer Betrachtung der User, die sich leider zu einem größeren Teil aus Fakes und Animateuren zusammensetzen und der hohe Männeranteil relativiert dies dann auch schnell wieder. Neben einer passablen Optik sind die beiden entscheidenden Kriterien der hohen Fake-Anzahl und der noch höheren Kosten einfach zu viel, als dass man diese Seitensprung Agentur empfehlen könnte. Wer neugierig ist, kann sich den Spaß gönnen und sich mal mit einer kostenlosen Mitgliedschaft umschauen. Aber Geld sollte man nach unserer Empfehlung nicht ausgeben. Denn durch das Credit-System kann dieser Spaß schnell ein Fass ohne Boden werden. Darum, lieber bei den seriösen Anbietern einen Seitensprung suchen und auch finden.
Ashley Madison Bewertung
Kurzfassung
Ashley Madison hat zu viele Animateure, das heißt hauseigene Fakes und die Kosten sind zu hoch, als dass sich eine Mitgliedschaft bei dieser Seitensprungagentur lohnen würde.
Top 3 Alternativen:
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